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Modellbahn und große Eisenbahn

Modulbau: Mechanische Weichenantriebe

"Weichenantriebe" dieser Art sind im Grunde nichts neues und bei Modulbauern auch schon seit Jahren bekannt:
Die Weichenzungen werden mit einer durch das Modul verlaufenden Stellstange bewegt. Für das Festhalten der Weichenzungen und die Polarisierung des Weichenherzstückes sorgt ein einfacher Kippschalter 1xUM.
Soweit so gut.
Jetzt zur praktischen Ausführung:

Material

Werkzeug

Die ganze Kunst bei dieser Art von Weichenantrieben liegt darin, den Schalter, der für das Festhalten der Weichenzungen in den Endlagen zuständig ist, so genau zu montieren, dass die Weichenzungen tatsächlich fest anliegen und Entgleisungen unmöglich sind.
Der Schalter wird zunächst in einem Winkel (Bei mir aus einem Sperrholzbrettchen von 3mm Stärke und einer Leiste 15x5mm zusammengeleimt) verschraubt.
Der Sperrholzschenkel des Winkels hat bei mir eine Länge von 30mm, so dass der Schalter in einem Abstand von 20mm vom Trassenbrett montiert werden kann.
Der Stellweg des Schalters beträgt etwa 8mm, der der Weiche nur 2mm, aber man braucht wie gesagt noch etwas Reserve, um die Zungen gut anzudrücken.
Um den Stelldraht, bei mir 1mm starker Messingdraht, am Schalter zu befestigen gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Man durchbohrt den Knebel des Schalters mit einem 1mm Bohrer und schiebt den Schaltdraht hindurch (s. Zeichnung 2).
2. Man rauht den Schaltknebel mit einer Feile ein wenig an und biegt den Stelldraht zu einer Öse. Diese Öse verlötet man mit dem Knebel.
Die erste Methode ist präziser, die zweite geht schneller.
Im Laufe der Zeit bin ich immer mehr dazu übergegangen, den Stelldraht vom Stellrohr zur Stellschwelle der Weiche und den Draht zum Schalter zu trennen, was die Justierung doch erheblich vereinfacht.
Egal auf welche Weise man den Stelldraht am Schalter befestigt hat, jetzt wird es knifflig: Der Schalter muss so montiert werden, dass die Weichenzungen in beiden Endlagen gleich stark angedrückt werden. Um einige Versuche bin ich nicht herumgekommen, es empfielt sich, die Löcher im an der Trasse liegenden Schenkel des Befestigungswinkels zu Langlöchern zu machen, um den Winkel justieren zu können. (Langlöcher sind nicht nötig, wenn man zwei Drähte verwendet, s. o.)
Die Stellstange, 4mm Messingrohr, wird abgelängt und in das Modul gefädelt.
Das Stellrohr wird in den Modulseitenwänden in Töpfen und Bohrungen gelagert. Welchen Durchmesser die Topfbohrungen haben sollen, muss jeder selbst ausprobieren. Bei mir haben die Bohrungen einen Durchmesser von 42mm.
Ist der Schalter befestigt, wird der Stelldraht in einer 1mm-Bohrung der Stellstange festgelötet.
Falls man sich für die Bauweise mit zwei Drähten entscheidet, sollte man zunächst den Betätigungsdraht von der Stellstange zum Schalter verlöten und dann erst den Stelldraht mit der Stellstange verbinden.
Die Lötstellen muss man so lange korrigieren, bis die Weichenzungen in beiden Endlagen wirklich sicher anliegen, das kann eine ganze Weile dauern.
Ludwig Fehr hat in Miba 11/98 auf den Seiten 16ff einen Weichenantriebsadapter vorgestellt, der diese Justiererei sehr vereinfacht.
Der Weichenantrieb ist jetzt funktionsfähig, wer mag, kann noch Holzperlen, Messingschrauben oder ähnliches auf die aus den Modulkästen ragenden Stellstangen kleben oder löten.

[Weichenantrieb von unten gesehen]
Bild 1: Ansicht von unten

Bild fehlt!
Bild 2: Die gleiche Ansicht wie in Bild 1 nur als Foto


Bild 3: Ansicht von der Modulstirnseite

Alternative Bauweise

Um sich das justieren der Stelldrähte etwas zu erleichtern, kann man die Drähte auch mit Lüsterklemmen mit der Stellstange verbinden.
Ich habe Dosenklemmen für die Verbindung Stellstange-Stelldraht und Lüsterklemmen (einreihig) für den Anschluss des Stelldrahtes am Schalter und die Verbindung des Stelldrahtes mit dem eigentlichen Steldraht in der Stellschwelle der Weiche verwendet. Der Stelldraht besteht bei diesem Antrieb aus 1 mm starkem Federstahldraht (Zum Ablängen dieses Drahtes bitte unbedingt einen Seitenschneider mit gehärteten Backen benutzen!)

Literatur

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Diese Seite wurde am 28.05.2014 zum letzten Mal bearbeitet.